« Unsere Empfehlungen zum deftigen Klassiker »
Sie sind der Veggi-Klassiker, wenn es schnell und einfach gehen muss: Käsespätzle. Gerade im Süden Deutschlands sowie im Alpenraum sind sie sehr beliebt. Die Schwaben beanspruchen für sich, die Erfinder des deftigen Gerichts zu sein. Andere mögen das anders sehen. Fest steht: Spätzle mit Käse überbacken sind leckere Hausmannskost. Stellt sich nur die Frage nach der Weinbegleitung. Welcher Wein zu Käsespätzle passt, erfahren Sie hier.
Wo wurden Käsespätzle erfunden?
Bevor wir uns der Frage „welcher Wein zu Käsespätzle?“ zuwenden, erst ein bisschen Geschichte. Wo die Spätzle-Variante mit Käse ihren Ursprung hat, ist bis heute immer noch nicht abschließend geklärt. Tatsache ist, dass Käsespätzle im Schwabenland eine lange Tradition haben und gewissermaßen als Pseudonym für die Region stehen. Quasi das Nationalgericht der Schwaben, dessen Wurzeln bis weit ins 18. Jahrhundert zurückgehen und nachweislich im Jahre 1725 erstmals urkundliche Erwähnung fand. Wer auch immer sie erstmals erschaffen hat, heute sind sie aus vielen Küchen dieser Welt nicht mehr wegzudenken. Die einfache Art der Zubereitung des weichen Grundteigs aus Mehl, Wasser und Salz, eventuell verfeinert mit Ei, legt die Vermutung nahe, dass das Gericht eher bei ärmeren Schichten verbreitet war.
Der Siegeszug durch Regionen und Länder zeigt die kulinarische Bedeutung der „kleinen Spatzen“ (Spätzle). Heute kennt man sie in Österreich auch als Tiroler Kasspatzln oder Käsknöpfle. In der Schweiz ist die Speise als Chäschnöpfli bekannt.
Grundregel: Der Wein wird vom Käse bestimmt
Welcher Wein zu Käsespätzle passt, hängt sehr von der Zubereitung und der verwendeten Käsesorte ab. Käse ist hierbei das Stichwort. Denn dieser ist immer sehr fetthaltig. Und gemäß einer Faustregel ist bei Gerichten mit hohem Fettgehalt ein Wein ratsam, der mit seinen Säuren dagegenhalten kann. Ein Chardonnay wie der Bourgogne Chardonnay Domaine Vincent Bouzereau passt immer. Hoher Säuregehalt und ausgeprägte Aromen dieses Burgunder Weißweins ergänzen sich perfekt mit Spätzle und Käse. Der hohe Fettgehalt dämpft die deutlichen Fruchtaromen und die Säure macht das Ganze bekömmlicher.
Weine – Säuren – Fette – Käse – Käsespätzle
Aber schauen wir uns das Thema Käse doch etwas genauer an. Es sind die dominierenden Aromen der gewählten Käsesorte, die, kombiniert mit den Zwiebelröstaromen, den abgerundeten Geschmack der Allgäuer Kässpatzen ausmachen. Die Sorte an sich bestimmt auch, welcher Wein zu Käsespätzle genau passt. Je nach Intensitätsgrad verschiedene Weinempfehlungen in die engere Auswahl, die den gewählten Käse geschmackvoll zum Ausdruck bringen. Im Schwabenländle sind es die traditionellen und beliebten Käsesorten wie Emmentaler oder ein deftiger Bergkäse, die den Spätzle den rechten Pfiff verleihen. In Österreich hat sich der aus der Region Montafon stammende, saure Käse durchgesetzt. Diese altbekannte, auf Sauermilch-Basis hergestellte, frische Käsesorte bringt bereits genügend Säuren mit in das Gericht. Hier funktioniert ein Tischwein, der weniger Säure, aber dafür mehr fruchtige Aromen mitbringt. Eine Empfehlung wäre ein toller Württemberger Weißwein: Ein Klopfer Steingrüble Weißburgunder Bio ist hervorragend als begleitender Wein zu Käsespätzle geeignet.
Allgäuer Kässpatzen stechen durch ihre interessante Kombination von altem und frischem Käse hervor. Es werden vorzugsweise alter und junger Bergkäse zusammen mit einem Weißlacker Käse in den Kässpatzen geschmolzen, was zusammen mit den Röstzwiebeln den originalen Allgäuer Geschmack ergibt. Aber auch ein gereifter Emmentaler oder Limburger Käse sind sehr beliebt. Bei jungen Käsesorten kann auch gerne einmal ein schlanker, mineralisch strukturierter, aber säurearmer Weißwein von der Mosel, besonders ein Riesling, eine gute Figur machen. Hat der Käse einen Reifegrad erreicht, der ihn deftig-cremig macht, sind eher die säurebetonten, opulenten Schwergewichte, wie ein Knipser Chardonnay & Weißburgunder trocken gefragt, um nicht in der Aromenflut unterzugehen.
Wein zu Käsespätzle – eine Frage des Geschmacks
Nicht jeder kommt gut mit starken Säuren im Wein zurecht. Dann kommt ein würziger Silvaner oder auch ein fruchtiger Grauburgunder als Wein zu Käsespätzle in die engere Wahl. Ein Silvaner schafft mit Mineralität und würzigen Grundaromen ein angenehmes Gleichgewicht zu den fettigen Röstaromen. Bei einem Pinot Gris wie dem Arnold Grauburgunder trocken, sind es die voluminösen, fruchtigen Aspekte dieses Pfälzer Weißweins, die einen runden, ausgewogenen Geschmack garantieren.
Bei diesen Weinsorten sind die hilfreichen Säuren zwar eher verhalten vorhanden, aber sie schaffen es mit ihren typischen Stärken, die nötige Harmonie in das Essen zu bringen. Ausdrucksstarke Rieslinge schaffen das mit ihren dominanten Säuren, andere Weine mit ihren herausragenden Attributen, wie Mineralität, Würzigkeit und Frucht. Wer es einmal ganz verwegen probieren will, ist mit einem Theo Minges Riesling Kabinett Bio, mit Restsüße auch gut bedient. Hier schaffen die schmelzig-süßen Aromen ein außergewöhnliches Gleichgewicht zu Fett und Röstzwiebeln.
Passt Rotwein?
Zugegeben: Rotwein ist jetzt nicht das, was man zuerst im Sinn hat, wenn es darum geht, welcher Wein zu Käsespätzle passt. Aber es gibt durchaus rote Weine, die sich mit verhaltenen Tanninen und wenig Gerbsäure bestens eignen. Das wäre zum Beispiel Württemberger Rotwein wie der Schlossgut Hohenbeilstein Trollinger mit Lemberger trocken Bio oder ein Klopfer Zweigelt Beinstein trocken Bio mit fruchtigen Säuren. Auch ein Spätburgunder von der Ahr, bekannt für seinen schlanken Charakter, wäre denkbar.
Welcher Wein passt zu Käsespätzle – das Fazit
Wie man leicht erkennen kann, ist die die Auswahl für den Wein zu Käsespätzle recht bunt gemischt. Ob es nun die säurebetonte Fraktion ist oder die fruchtig, blumig, mineralische oder gar süße, es liegt immer im Auge des Betrachters, welche Weinsorte für ihn persönlich die Beste ist, um seine Käsespätzle zu genießen. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass Weißwein überwiegend zum Einsatz kommt.